Infoseite Tag für alle 2023

75 Jahre Kinder- und Jugendfreizeitstätte Gahlen

Abkürzung für einen Sehnsuchtsort

Gahlen – das ist ein Dorf nördlich von Dorsten, ein Ortsteil von Schermbeck, mit einer alten Kirche, dem Mühlenteich, Wassertretbecken und einigen Campingplätzen zwischen Lippe und dem Wesel-Dattel-Kanal.

Für Generationen von Kindern und Jugendlichen aus Gelsenkirchen und Wattenscheid ist Gahlen aber nicht vor allem ein Dorf, sondern die Abkürzung für einen Sehnsuchtsort: Die „Evangelische Kinder- und Jugendfreizeitstätte des Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid“.

Ungezählte Kinder und Jugendliche, Gruppen der Kinder- und Jugendarbeit, Konfis, aber auch Kinder der Schulen aus Gelsenkirchen und Umgebung, Musik- und Theatergruppen, Schulungen, Familien und Kitas, haben hier an Freizeiten teilgenommen, Gemeinschaft erlebt und Erfahrungen fürs Leben gesammelt. Und dies seit nunmehr 75 Jahren!

Am Anfang war der Sand

Die Anfänge der Jugendfreizeitstätte sind gut dokumentiert. Als am 1. April 1946 Kreisjugenddiakon Willi Heller seinen Dienst in Gelsenkirchen antrat, lag die Jungschararbeit brach. Im Krieg waren fast alle kirchlichen Gebäude zerstört und Jugendgruppen verboten. Die wenigen Jugendherbergen wurden für Geflüchtete oder als Lazarett gebraucht. 1947 führte das damalige Jugendpfarramt gemeinsam mit der katholischen Jugend erste Ferienlager in Raesfeld durch. Doch wie konnte es dauerhaft weitergehen?

Willi Heller hörte von einem „Sandberg“ bei einem Bauern in Gahlen. Er fand ein Gelände vor, etwa 1 ha groß, mit einer Quelle und viel Sand. Das sollte reichen. Gekocht wurde im Zelt. Die Quelle lieferte das nötige Wasser, die Stadt stiftete 15 Großzelte, und von der inneren Mission (heutige Diakonie) gab es amerikanische Lebensmittel. „Und so hatten wir in den Ferien immer 250 bis 300 Kinder da“, so Diakon Heller in seinem Bericht. Als 1948 die ersten Lager beendet waren, stand fest: die Evangelische Jugend durfte wiederkommen. Und Gahlen war gegründet.

 

Zelte aus Holz und Steinen

Es gibt seitdem viele Stationen, die zu erwähnen wären. Die ersten Holzbaracken, von denen bis heute noch zwei genutzt werden; die Erweiterungen durch Wirtschaftsgebäude und Schlafhäuser; der Brunnen, die Kegelbahn, die Errichtung der Kapelle 1988 – und immer wieder erinnern die Gebäude auch architektonisch an die Anfänge als Zeltlager.

Aber es sind vor allem die Menschen, die Gahlen bis heute mit Leben füllen. Die Besucher:innen, für die Gahlen oftmals zu einem zweiten Zuhause auf Zeit geworden ist; und die, die sich für Gahlen engagieren, beruflich und ehrenamtlich.

In den vergangenen Jahren der Pandemie ist das wieder einmal sehr sichtbar geworden. Die Zeit wurde genutzt, um etliche Renovierungen und Umgestaltungen in Gang zu setzten: Die Zimmer für die Betreuenden wurden komplett umgebaut und ein Seminarraum neugestaltet. Die Küche und der Speisesaal umgebaut. Das besondere Highlight ist die neue Außenterrasse, die über den Speisesaal erreichbar ist. Das meiste haben Ehrenamtliche übernommen, die teilweise jedes Wochenende vor Ort sind oder die als Gruppe bei einem Arbeitswochenende anrücken. Ein unglaublicher Einsatz, der sichtbar ist.

Auf eigenen Füßen stehen

Aber auch Arbeitsabläufe vor Ort wurden neu organisiert. Es gibt Kooperationen mit Reiseanbietern und anderen kirchlichen Tagungshäusern. Das Frühstück wird als Buffet aufgebaut. Herausragend aber ist die positive Haltung der Mitarbeitenden, allen voran von Katrin Fengels, Hausleitung seit 2015. Dies ist kein einfacher Job. Dass in den vergangenen Jahren aufgrund der Pandemie die Belegungszahlen drastisch eingebrochen sind, war nicht nur emotional schwer, sondern auch finanziell. Schließlich kann die Jugendfreizeitstätte seit einigen Jahren keine finanzielle Unterstützung durch den Kirchenkreis mehr erwarten, sondern muss nun auch für Reparaturarbeiten und Anschaffungen eigene Rücklagen bilden. Für 2023 kann Katrin Fengels aber auf positive Entwicklungen blicken. Die Buchungszahlen liegen jetzt schon auf Vor-Corana-Niveau und das Feedback der Gäste auf die Veränderungen ist sehr positiv.

 

Mit Sonnengarantie

Zum 75. Jubiläum gibt es einen Wunsch. Nach vielen Jahren soll doch bitte einmalig wieder ein „Tag für alle“ vor Ort stattfinden. Bis 2007 hat dieses große Fest mit mehreren tausend Besucher:innen jährlich in Gahlen stattgefunden. Zum 75sten lädt die Evangelische Jugend noch einmal ALLE ein. Die, die vor vielen Jahren zum letzten Mal in Gahlen waren und die neugierig sind, was sich wohl getan hat, und die, für die Gahlen im Augenblick ein zweites Zuhause ist. Mit Gottesdienst. Und Hüpfburg. Natürlich wieder an Christi Himmelfahrt. Und natürlich mit Sonnengarantie. Herzlich willkommen in Gahlen!

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